Holzfenster aus Pfronten im Allgäu

So bleibt Holzfenster „in Form“

Holzfenster sind vielfältigen Belastungen ausgesetzt: Feuchtigkeit, Temperaturwechsel und UV-Strahlung, aber auch mechanische und atmosphärische Belastungen. Hier schützt nur eine ausreichende und fachmännisch aufgebrachte Beschichtung. Bei der Wahl des richtigen Anstrichs gilt es zu bedenken, dass es sich bei Fenstern um „maßhaltige Bauteile“ handelt. Also um Bauteile, die – im Gegensatz zu Holzbauteilen und ähnliche – über einen möglichst langen Zeitraum millimetergenau „Maß halten“ und stets „in den Rahmen passen“ sollen.

Beschichtungen haben zwar nicht die Aufgabe, bau- oder holztechnische Mängel zu beseitigen. Sie müssen jedoch die Bauteile vor Feuchtigkeit und UV-Strahlung schützen, damit keine Folgeschäden auftreten. Beschichtungen müssen also in erster Linie das Quellen und Schwinden des Holzes mindern. Vor allem bei schnellem Wechsel zwischen Feuchtigkeitsaufnahme und -abgabe kommt es zu Spannungen im Holz. Dadurch können an der Oberfläche Risse entstehen. Durch diese Rissbildung besteht die Möglichkeit eines vermehrten Eintretens von Feuchtigkeit und somit einer Schädigung des Anstrichsystems. Wichtig ist auch, die Vergrauung des Holzes zu verhindern, die durch Ligninabbau in der Holzoberfläche entsteht. Vor den hierfür verantwortlichen UV-Strahlen der Sonne schützen allein eine ausreichende Schichtdicke und vor allem eine ausreichende Pigmentierung der Beschichtung.

Deckend oder lasierend?

Die Beschichtung eines Fensters kann lasierend oder deckend erfolgen. Lasuren haben grundsätzlich den Vorzug, dass sie die Maserung des Holzes sichtbar lassen und so -dort wo gewünscht- den natürlichen Holzcharakter erhalten und betonen. Deckende Beschichtungen verfügen vor allem über ein breites Spektrum an Farben und Glanzgraden, die eine nahezu grenzenlose Gestaltung ermöglichen.

Farbgebung und Pflegeintervalle

Die Pflegeintervalle sind nicht nur abhängig von der Witterungsbeanspruchung, sondern auch von der vorgesehenen Farbgebung. Überprüfungen und gegebenenfalls Überholungsanstriche sind bei Lasuren häufiger erforderlich als bei deckenden Beschichtungen.

Helle Lasur-Farbtöne verkürzen die Pflegeintervalle noch weiter. Farblose oder gering pigmentierte Lasuren sind nicht für direkt bewitterte Außenflächen geeignet. Aber nicht nur die UV-Strahlung der Sonne, auch eine Veränderung des Holzfarbtons, wie etwa beim heimischen Kiefern- und Fichtenholz, kann eine Farbtonänderung bewirken. Die Hölzer dunkeln nach und erwecken so den Eindruck der Verfärbung des Lasurbeschichtungssystems.

Bei hellen, insbesondere weißen Alkydharz-Lacksystemen, neigen die Innenseiten der Fenster bisweilen zur Vergilbung. Diese wird an Fenstern vor allem dann störend empfunden, wenn die Nebenflächen sonst in Weiß gehalten sind. In diesen Fällen sind zweckmäßigerweise wasserverdünnbare Dispersionslackfarben auf Basis von Acrylharzen zu verwenden, die weniger zur Dunkelgilbung neigen.